Un-orthodox

Deborah Feldman

Un-orthodox


319 S., 21 cm
Secession Verlag für Literatur 2016
Hc. 22.00 EUR


In der chassidischen Satmar Gemeinde in Williamsburg, New York, herrschen die strengsten Regeln einer ultraorthodoxen jüdischen Gruppe weltweit. Die Satmarer, wie sie sich seit ihrer Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg nennen, sehen im Holocaust eine von Gott verhängte Strafe. Um eine Wiederholung der Shoa zu vermeiden, führen sie ein abgeschirmtes Leben nach strengen Vorschriften. Sexualität ist ein Tabu, Ehen werden arrangiert, im Alltag wird Jiddisch gesprochen, Englisch gilt als verbotene, unreine Sprache. Nach Schätzungen zählt die Gemeinde heute 120.000 Mitglieder, denen sie ein Netz an Sicherheit gewährt - ohne jegliche Freiheit.

Deborah Feldman hatte schon als Kind Anstoß an der strikten Unterwerfung unter die vom Gründungsrabbiner der Sekte aufgestellten Lebensgesetze genommen, an der Ausgrenzung, der ärmlichen Lebensweise und der Unterordnung der Frau. Ihr Gerechtigkeitsempfinden und ihr Wissenshunger haben sie - verstärkt durch verbotene Literatur - angetrieben, ihren Alltag zu hinterfragen, stets in der Angst, entdeckt und bestraft zu werden und ihren einzigen Ausweg aus der Enge ihrer Welt zu verlieren.

Feldman schildert in 'Unorthodox' die einzigartige Welt ihrer Kindheit, macht ihre Leser mit alten jüdischen Traditionen, besonders aber deren extremster Auslegung bekannt und erzählt die Geschichte ihrer Befreiung - sprachmächtig, analytisch, lebensnah.