Übersetzung und Nachw. v. Antje Korsmeier
280 S., 55 Farb- u. 25 SW-Abb., 15,5 x 22,2 cm
Piet Meyer Verlag 2015
KT 24.10 EUR

Robert Henri (1865-1929) ist der erste bedeutende Kunstpädagoge der USA. Aus seinen Klassen an der New York School of Art sind Künstler wie Edward Hopper, Stuart Davis, Man Ray, und Adolph Gottlieb hervorgegangen. Seine Vorlesungen wurden von einer Schülerin transkribiert und 1923 in Buchform publiziert.

Heute ist das Interessante an diesen Vorlesungen der völlig unironische, vitale, ungebrochene Zukunftsglaube, der aus ihnen spricht, ein Optimismus, der selbstgewiss verkündet: Auf zu neuen Ufern! Auch du kannst Künstler werden!

Robert Henri setzt hier in kunstpädagogische Praxis um, was eine Generation vor ihm die New-England-Transzendentalisten Ralph Waldo Emerson (1803-1882) und Henry David Thoreau (1817-1862) an Selbstermächtigungsphilosophie und -theologie vorgedacht haben. Dabei spricht er, Seite für Seite, vor allem von Stiften, Pinseln, Farben und Leinwand!

Vielleicht wird der eine oder andere Kunststudent gar Gewinn aus ihnen ziehen. Denn es stellt sich die Frage: Stehen wir heute nicht etwas verzagt genau am Ende dieser langen Entwicklung, die damals durch Männer wie Robert Henri mit so viel heißem, glücklich-ernstem Furor angegangen wurde?

Dies ist die erste deutschsprachige Ausgabe, reich illustriert und mit einem informativen Nachwort versehen.