Rein Gold

Elfriede Jelinek

Rein Gold


Ein Bühnenessay
224 S., 205 mm
Rowohlt Verlag 2013
Geb. 19.95 EUR


Ausgehend vom großen Dialog zwischen Göttervater Wotan und seiner Lieblingstochter Brünnhilde im 3. Akt der "Walküre", rollt Elfriede Jelinek die Geschehnisse in Richard Wagners monumentalem "Ring" - Zyklus noch einmal neu auf und verlängert sie in unsere Gegenwart. Dreh- und Angelpunkt ist die Bedeutung von Gold und Geld, nach denen alles drängt und die so gut wie alle Handlungen vorantreiben. Ihre umfas-sende Wirkungsmacht reicht vom Kampf um den Nibelungenschatz in mythologischer Vorzeit über Karl Marx Thesen in "Das Kapital", das fast parallel zu Wagners "Ring" entstand, bis hin zur heutigen Bankenkrise.

In einem weitverzweigten Gedankenstrom und zugleich stets nah an Wagners Originaltext streift Jelinek in "Rein Gold" auch tagespolitische Phänomene wie das fragwürdige Finanzgebaren von Bundespräsidenten oder die brutalen Morde der Zwickauer Nazi-Terrorzelle, knüpft über-raschende Zusammenhänge und kehrt doch immer wieder zu ihrem Leitmotiv zurück: der Geburt des Kapitalismus aus dem Geist eines Erlösungswahns.