Paradies der falschen Vögel

Wolfgang Hildesheimer

Paradies der falschen Vögel


216 S. Mit 30 farbigen und schwarz-weißen Illustrationen sowie einer Nachbemerkung der Illustratorin Monika Aichele mit lexikalischer Erläuterung der Vögel, 23 cm
Edition Büchergilde 2017
Ln. mit Lesebändchen 28.00 EUR


Schon im zarten Alter von fünf Jahren beginnt die Fälscherkarriere von Anton Velhagen. Versehentlich zerstört er eine Miniatur des Prager Misthaufens - und ersetzt das Werk kurzerhand durch Aschereste aus dem Kamin. Vorbild des Jungen ist sein Onkel Robert Guiscard, der "König der Fälscher", der im Haus seiner Schwester, Antons Ziehmutter, ein- und ausgeht. Guiscard erfindet nicht nur den barocken Maler Ayax Mazyrka samt seiner Werke, sondern auch den Kunsthistoriker, der die Biografie des Malers schrieb. Auch die eigene Familie ist vor dem Fälscher nicht sicher.

Monika Aichele gelingt ein erheiterndes und skurriles Kunststück: Mit ihrer Sammlung erfundener Vögel erschafft sie ein Buch im Buch. Was ist echt, was ist Fiktion? "Paradies der falschen Vögel" ist ein Roman über die perfekte Fälschung und eine Hommage an die Fantasie.


Wolfgang Hildesheimer, geb. am 9.12.1916 als Sohn jüdischer Eltern in Hamburg, verlebte seine Kindheit in Hamburg, Berlin, Cleve, Njimegen und Mannheim. Nach der Machtergreifung Hitlers musste er 1933 mit seinen Eltern über England nach Palästina emigrieren. 1937-39 studierte Hildesheimer in London Malerei und Bühnenbildnerei an der Central School of Arts and Crafts. Bei den Nürnberger Prozessen arbeitete Hildesheimer als Simultandolmetscher (1946-49), nach 1948 als Redakteur ihrer gesamten Protokolle. Danach zog er sich für vier Jahre an den Starnberger See zurück, wo er zu schreiben anfing und als Maler seinen Lebensunterhalt bestritt. 1957 siedelte Hildesheimer in die Schweiz über, wo er am 21.8.1991 verstarb.