Kreation und Depression

Menke, Christoph u. Juliane Rebentisch (Hg.)

Kreation und Depression


Kaleidogramme Bd.67
253 S., 23 cm  
Kulturverlag Kadmos 2012
Gestaltung: Kolja Linowitzki
KT 19.90 EUR


Eigenverantwortung, Initiative, Flexibilität und Kreativität sind heute gesellschaftlichen Forderungen. Sie haben das alte Disziplinar-modell der Gesellschaft ersetzt, ohne dabei freilich die Disziplin abzuschaffen. Unter dem Zeichen des Wettbewerbs entsteht ein Zwang zur kreativen Selbstverwirklichung. Innere Leere, Minderwertigkeitsgefühle und Antriebsschwäche scheinen die Kehrseite der Erwartung zu sein, jeder möge sich unabhängig von seinen sozialen Voraussetzungen zugleich flexibel und kreativ verwirklichen. 

Durch diese Entwicklung ist insbesondere ein Verständnis menschlicher Freiheit in die Krise geraten, das sich aus Erfahrungen und Figuren des Ästhetischen speist: Aus der Perspektive der aktuellen Gesellschaftskritik ist die individualistische Auflehnung gegen das soziale Gesetz nach dem Modell der "Künstlerkritik" (Chiapello) heute ebenso problematisch wie die romantische Tradition, in der sie steht. Aber wie verhalten sich die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen tatsächlich zu diesen ästhe-tischen Modellen und Traditionen der Kritik?
Das Buch widmet sich dem Stand ästhetischer Freiheit aus soziologischer, philosophischer, kulturtheoretischer und historischer Perspektive.

Mit Beiträgen von Luc Boltanski , Ulrich Bröckling, Gilles Deleuze, Diedrich Diederichsen, Alain Ehrenberg, Carl Hegemann, Tom Holert, Axel Honneth, Christoph Menke, Robert Pfaller, Juliane Rebentisch, Andreas Reckwitz u. a.