Japan beginnt an der Ostsee. Die Keramik des Jan Kollwitz

Christoph Peters

Japan beginnt an der Ostsee. Die Keramik des Jan Kollwitz


Mit Fotografien von Götz Wrage
96 S. zahlr. Abb., 21.8 cm
Wachholtz, 2. Auflage 2017
KT 19.90 EUR


Wer Christoph Peters Roman 'Herr Yamashiro bevorzugt Kartoffeln' gelesen hat und, neugierig geworden, der Fiktion auch Anschauung folgen lassen möchte, findet sie in diesem Buch, über einen Zeitraum von 10 Monaten von Götz Wrage fotografiert.

Seit nunmehr 20 Jahren stellt Jan Kollwitz im ostholsteinischen Klosterdorf Cismar Keramiken auf traditionell japanische Weise her. Das Buch geht der Frage nach, wie es ihm als Deutschen gelingen konnte, in diesen Kernbereich der japanischen Kultur vorzudringen. Es zeichnet, ausgehend von den geistigen Grundlagen der japanischen Keramik, ihrer tiefen Verwurzelung im Zen-Buddhismus und der Teezeremonie, den Weg nach, den Jan Kollwitz seit seiner Ausbildung bei Horst Kerstan in Kandern gegangen ist.

Es erzählt von seinen Jahren als persönlicher Schüler bei Nakamura Yutaka in Echizen und von der Freundschaft mit dem Teekeramiker Yamada Kazu, aus der die einmalige Möglichkeit erwuchs, den berühmten japanischen Ofensetzer Watanabe Tatsuo für den Bau eines Anagama-Ofens in Cismar zu gewinnen.

Die inneren Prozesse, die Jan Kollwitz durchlaufen musste, um sich von europäischen Vorstellungen und Herangehensweisen zu lösen, kommen dabei ebenso zur Sprache, wie handwerklich-technische Aspekte der Tonaufbereitung, der Arbeit an der Töpferscheibe sowie des traditionellen Holzbrands. Dabei wird mehr und mehr deutlich, dass Authentizität keine Frage des Geburtsortes ist, und die Wechselwirkungen zwischen den Kulturen weitaus vielgestaltiger verlaufen, als es auf den ersten Blick scheint.