Eindrücke aus Afrika

Raymond Roussel

Eindrücke aus Afrika


Hrsg.v. Stefan Zweifel, Mitarb.: Markus Raetz
gestaltet von Camillo Paravicini, Basel
Texte: Raymond Roussel und Stefan Zweifel
352 S., 23,2 cm
Edizioni Periferia 2016
Kt. 35.00 EUR


Raymond Roussel (1877–1933) ist eine der bizarrsten Gestalten der Literatur – als 1910 in Paris sein Roman Impressions d’Afrique erschien, war das Buch ein veritabler Flop. Doch es sollte einer der folgenreichsten Misserfolge der Weltliteratur werden: Zwei Jahre später entdeckte Marcel Duchamp beim Besuch einer Theaterfassung des Romans das Prinzip des Ready-made und Roussel wurde eine Ikone der Surrealisten.

Eindrücke aus Afrika ist nämlich ein Absolutum der Weltliteratur: Roussel entwickelte seine Geschichte mit Hilfe eines – zu seinen Lebzeiten von ihm geheim gehaltenen – poetischen Verfahrens. Dabei geht er von gleich oder ähnlich klingenden Wörtern mit unterschiedlichen Bedeutungen aus, die er etwa in Chansonzeilen oder Redewendungen findet, und gewinnt durch Verschiebungen und Neukombinationen die Motive, Bilder und ganze Handlungsbögen seines Romans.

Roussel wurde und wird nicht nur von Schriftstellern als Inspirationsquelle gefeiert, sondern auch von vielen bildenden Künstlern bewundert: Max Ernst, Man Ray, Salvador Dalí, Jean Cocteau, Francis Picabia, Marcel Broodthaers, Rodney Graham, Jim Jarmusch, Sigmar Polke, Markus Raetz und viele mehr liessen sich durch Roussels Werke anregen. Insbesondere in den letzten Jahren gab es zahlreiche Ausstellungen, die seine Bedeutung für die bildende Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts herausstellten.


Für die vorliegende Ausgabe hat Stefan Zweifel unter Rückgriff auf Vorarbeiten und Manuskripte von Raymond Roussel die Übersetzung revidiert, sie um ein Nachwort und teils erstmals publizierte Dokumente ergänzt und so das poetische Verfahren Roussels weiter entschlüsselt.