Die Befreiung des Körpers

Suzanne Perrottet

Die Befreiung des Körpers


Erinnerungen, herausgegeben von Giorgio Wolfensberger
unter Mitarbeit von Margarete Berg
192 S., zahlr. fotogr. s/w Abb.
Nimbus 2015
Halbleinen 28,00 EUR


Suzanne Perrottet, geb. 1889, ist eine Jahrhundertgestalt in der Entwicklung des modernen Tanzes. An allen Brennpunkten war sie als Pionierin mit dabei: in Genf und Hellerau mit Jaques-Dalcroze, auf dem Monte Verità mit Rudolf von Laban, in Zürich bei Dada, in den 1920er Jahren bei der pädagogisch-therapeutischen Verbreitung der neuen Bewegungs- und Ausdrucksformen, 1939 auf der legendären Schweizer Landesausstellung, nach dem 2. Weltkrieg als renommierte Lehrerin und international gefragtes Jury-Mitglied.

Dem neuen Tanz, wie Suzanne Perrottet, Rudolf von Laban, Mary Wigmann und andere ihn entwickelten, lag eine lebensreformerische Utopie zugrunde: Der neue Tanz sollte der Disharmonie von Körper, Seele und Geist entgegenwirken, die als eine Begleiterscheinung der modernen Industriegesellschaft gesehen wurde. Der Tanz sollte nicht mehr eine Spezialdisziplin künstlerischer Artistik sein, sondern das Allgemeingut jeder gesunden
Lebensform. Auch sein therapeutisches Potential war neu zu entfalten. In der reichhaltigen Geschichte des Tanzes im 20. Jahrhunderts hat es wenige gegeben, die sich diesen Zielen ähnlich intensiv verschrieben haben wie Suzanne Perrottet, und noch wenigere, die so lebendig und amüsant davon zu berichten wußten.

Suzanne Perrottet hat ihre Erinnerungen am Ende ihres langen Lebens dem Zürcher Fotografen und Filmemacher Giorgio Wolfensberger erzählt. Als sie im August 1989 unerwartet starb, hatte sie etwa zwei Drittel ihrer Biographie Revue passieren lassen. Aus diesem Material entstand das vorliegende Buch, ergänzt um Erinnerungen von einigen Weggenossen dieser außergewöhnlichen Frau.