Der gestrandete Wal. Das maßlose Leben des Hans Henny Jahnn

Jan Bürger

Der gestrandete Wal. Das maßlose Leben des Hans Henny Jahnn


448 S., 210 cm
Hoffmann und Campe 2017
Hc. mit Schutzumschlag 34.00 EUR


Hans Henny Jahnn, Orgelexperte, Landwirt, Pazifist, Musikverleger und - vor allem - Schriftsteller, hat provoziert, obwohl er es nie darauf anlegte. Sein künstlerischer Eigensinn wurde als skandalös empfunden, seine Besessenheit rückte ihn in die Rolle des Außenseiters. Von Schriftstellern, Musikern und Künstlern als genialer Erneuerer des modernen Romans verehrt, konnte er nie ein breites Publikum erreichen. In Vergessenheit geriet er dennoch nicht. Jan Bürger verknüpft Jahnns Lebenswerk mit den Tendenzen seiner Zeit: Wie reagierte ein so origineller und auf Wirkung bedachter Künstler auf die Erschütterungen durch Kriege, politische Katastrophen und wissenschaftliche Revolutionen?

Jahnn floh im Ersten Weltkrieg zusammen mit Gottlieb Harms, seinem engsten Freund und Lebensgefährten, aus Hamburg nach Norwegen. Nach der Rückkehr gründete er 1919 in der Lüneburger Heide die Glaubensgemeinschaft Ugrino und gewann 1920 mit dem Drama "Pastor Ephraim Magnus" den Kleist-Preis. 1926 heiratete er Ellinor Philips. Mit Alfred Döblin, Bertolt Brecht, Gustaf Gründgens und vielen anderen stand er in enger Verbindung.

Jan Bürger legt mit erzählerischer Verve und philologischer Präzision die Kraftzentren dieses exzentrischen Lebens frei.


Jan Bürger, geb. 1968, studierte in Hamburg, war Gründungsredakteur der Zeitschrift 'Literaturen' und ist seit 2002 stellvertretender Leiter der Archiv-Abteilung im Deutschen Literaturarchiv Marbach.