Bewusstseinsformen

Gernot Böhme

Bewusstseinsformen


222 S., 214 mm  
Wilhelm Fink Verlag 2014
(bereits erschienen)
GEB 29.90 EUR


Es ist quasi ein Dogma der europäischen Philosophie: Bewusstsein ist reflexiv und intentional, d.h. Bewusstsein ist immer Bewusst-sein von etwas. Dieses Vorurteil wird in diesem Buch mit den Erfahrungen aus der Meditations-praxis konfrontiert. Übungen des Zazen lassen eine ganz andere Bewusstseinsform entstehen: die leere, nichtreflexive Bewusstheit. Es könnte sein, dass diese als ein Urphänomen die Familie der Bewusstseinsformen zusammenhält, also Präsenzbewusstsein, Leibbewusstsein, Selbstbewusstsein, Gegenstandsbewusstsein, Zeitbewusstsein.

Besonders nützlich ist das Kapitel über Bewusst-seinstypen. Hier werden die Formen des europäischen Bewusstseins an charakteristi-schen Gestalten der Literatur plastisch vor Augen geführt, etwa an Sartres Monsieur Roquentin und an Benns Rönne. Ferner wird das literarische Erscheinen des inneren Menschen in der Bekenntnisliteratur dargestellt.

Ein theoretisches Buch über Bewusstseins-formen, das aber immer daran erinnert, dass Einsichten nicht ohne Übungen zu erlangen sind.

Gernot Böhme, geb. 1937, lehrte bis zu seiner Emeritierung als Professor für Philosophie an der TU Darmstadt. Seit 2005 ist er Direktor des Instituts für Praxis der Philosophie in Darmstadt. Er forschte und publizierte u.a. zur klassischen Philosophie, zur philosophischen Anthropologie und Wissenschaftsforschung  sowie zu Goethe.